Ausflug mit Hund & Rad – so geht’s richtig

Ausflug mit Hund & Rad – so geht’s richtig

Eine Radtour wird erst richtig schön, wenn die ganze Familie mitkommt. Dazu gehören natürlich auch die felligen Haushaltsangehörigen. Leider sträuben sich viele davor, ihren Liebling auf längere Ausflüge mitzunehmen – das Tier bleibt dann oft zu Hause und fühlt sich zurückgelassen und einsam.

Doch das muss nicht sein: Mit den nötigen Vorbereitungen ist es möglich, praktisch alle Hunde – egal ob jung oder alt, klein oder groß, dick oder schlank – mit auf einen Drahtesel-Ausflug zu nehmen. In diesem Artikel zeige ich dir, wie das geht.

Jeder Vierbeiner hat andere Voraussetzungen

Wenn es um eine Radtour mit der ganzen menschlichen und tierischen Familie geht, darfst Du die Ansprüche des Vierbeiners auf keinen Fall vergessen: Jeder Hund hat andere körperliche und geistige Voraussetzungen, die Du auf jeden Fall berücksichtigen musst. Ansonsten wird jede Fahrt zur Qual für alle Beteiligten.

Nicht alle Hunde sind für Ausdauersport gemacht

Das betrifft insbesondere Touren, bei denen der Hund nebenher läuft: Zwar lieben es einige Tiere, sich an der Seite ihres radelnden Halters zu verausgaben, es gibt aber auch Grenzen.

Nicht jeder Hund ist für Ausdauersport gemacht: Tiere, die z.B. unter Gelenkkrankheiten, Rücken- oder Herz-Kreislauf-Problemen leiden oder kurze Beine haben, werden von einer Radtour auf jeden Fall überfordert. Auch ältere Vierbeiner und Welpen sollten auf keinen Fall läuferisch mithalten.

Das bedeutet aber nicht, dass diese Hunde zu Hause bleiben müssten: Sie brauchen dann nur eine gute, bequeme und artgerechte Transportmöglichkeit.

Jedes Tier braucht seine Pausen

Allerdings musst Du bedenken: Egal, ob Ausdauer-Talent oder Senior – jeder Hund braucht über den Tag verteilt ausgiebige Ruhephasen.

Hunde schlafen viel länger und öfter als wir Menschen – gewöhnlich zwischen 12 und 20 Stunden täglich. Dabei wechseln sich “Power-Phasen” mit viel Aktivität und Nickerchen oft ab.

Ohne Regenerations-Phasen wird der Hund nicht nur weniger leistungsfähig: Auch die Konzentration sinkt, während die Verletzungsgefahr steigt. Das Gemüt verändert sich ohne Pausen, Radsport über mehrere Stunden “am Stück” ist deshalb für eigentlich keinen Vierbeiner artgerecht.

Unterwegs lauern viele Gefahren & Fallen

Weiterhin darfst Du auch nicht vergessen, dass eine Radtour zwar sehr viel Spaß bedeuten kann, aber auch ihre Risiken hat. Unterwegs lauern einige Gefahren, die schnell böse Konsequenzen haben können, wenn man nicht aufpasst. Dazu gehören u.a.:

  • Kollisionen des Hundes mit anderen Verkehrsteilnehmern
  • Bußgelder wegen Verletzung von Bestimmungen, z.B., wenn der Hund nicht angeleint ist oder
  • Verletzungsgefahr durch Steine, Schotter, (Glas-)Splitter, Salz oder zu heißen Asphalt.

Tour gut vorbereiten

Eine Radtour mit Hund muss gut geplant werden: Unvorbereitet drohen doch mehr Probleme, die einen mit etwas Pech schnell zur frühzeitigen Rückkehr zwingen könnten.

Hund an Radausflüge gewöhnen

Bevor es an erste größere Ausflüge geht, musst Du den Hund gut auf Radtouren vorbereiten.

Er muss das ihm unbekannte Gefährt kennen, damit er unterwegs keine Angst bekommt. Weiterhin muss auch ein gewisses Maß an Grunddisziplin vorhanden sein: Wenn der Vierbeiner während der Fahrt auf einmal beginnt, seinem Jagdinstinkt nachzugehen, ist dies z.B. eine sehr gefährliche Situation, in der Du auf dem Sattel sitzend kaum eingreifen kannst.

Ideal ist es daher, sehr langsam zu beginnen: Am Anfang sollten “Trockenübungen” im Haus oder auf dem Grundstück stehen, in denen der Hund das Rad und die weitere Ausrüstung unverbindlich beschnuppern kann. Anschließend empfehlen sich zunächst kleine Touren auf bekanntem Terrain, z.B. der üblichen Gassiroute, bevor es dann auf größere Fahrt geht.

Route tiergerecht planen

Dabei solltest Du im Vorfeld etwas Recherche betreiben und sowohl Zeitpunkt als auch Route tiergerecht planen. Das bedeutet z.B.:

  • Schau’ dir an, ob die von dir geplante Distanz den Hund nicht überfordert.
  • Nutze vor allem Radwege ohne Autoverkehr, ideal ist zudem ein weicher Untergrund, der Gelenke und Pfoten nicht über Gebühr beansprucht.
  • Achte auf jeden Fall auch auf den Wetterbericht: Bei zu heißen Temperaturen können die Pfotenballen verbrennen, ist es zu kalt, könnten Frostschäden oder Schmerzen durch Salz und Streugut drohen.

Auch das Suchen von geeigneten Pausenorten ist Teil der artgerechten Tour-Planung.

Mit dem richtigen Equipment sicher & ausgeruht ans Ziel

Neben der richtigen Planung spielt aber auch das Equipment eine Rolle: Wenn Du planst, nur ein Fahrrad mitzunehmen, wird sich das nach einiger Zeit bitter rächen. Für einen sicheren Ausflug mit glücklichen und ausgeruhten Zwei- und Vierbeinern brauchst Du etwas mehr an Ausrüstung.

Hunde Fahrradkörbe für kleinere Vierbeiner

Bei längeren Touren ist es so sehr wichtig, dem Hund einen Ort zum Ausruhen zu bieten. Bei kleineren Rassen, die meistens sowieso nicht neben dem Drahtesel laufen sollten, haben sich Hunde Fahrradkörbe sehr bewährt.

Sie sind sowohl für die Lenkstange als auch für den Gepäckträger erhältlich und bieten dem Hund eine erhöhte Reisemöglichkeit sowie Kontakt zum Besitzer. Dank Anschnallgurt oder Schutzgitter ist auch für die Sicherheit gesorgt.

Hundefahrradanhänger bieten viel Platz

Besonders für größere Hunde deutlich komfortabler sind hingegen Hundefahrradanhänger. Sie werden an den Drahtesel gekuppelt und bieten dem Hund viel Platz, so dass auch längere Nickerchen während der Fahrt möglich sind. Weiterhin kann man in ihnen auch viel Proviant und sonstiges Zubehör verstauen.

Anhänger sind in fast allen Größen erhältlich, selbst XXL Modelle für große bzw. schwere Hunde oderHundeanhänger für E-Bikes werden angeboten. Für zusätzlichen Komfort gibt es auch Modelle mit Federung. Für Urlaubsfahrten mit dem Auto lassen sich die meisten Varianten zusammenklappen, so dass sie sich auch im Kofferraum befördern lassen.

Fahrradhalterung unverzichtbar für sicheres Laufen

Wenn der Hund Spaß daran hat, neben dir zu joggen, solltest Du auf jeden Fall auf Sicherheit achten: Wenn sich die Leine in den Speichen verheddert, besteht z.B. akute Gefahr für den Vierbeiner, auch Du kannst dich dann durch einen Sturz schwer verletzen.

Die Lösung lautet dann “Fahrradhalterung”. Das ist ein Abstandshalter, der mit einem Ruckdämpfer ausgestattet ist. Der Hund kann so nicht in deine Fahrbahn geraten, bei einer Schnellbremsung werden auch Hals und Brust geschont.

Bei unsicherem Geläuf kann auch Hunde Schuhwerk angebracht sein

Bei sehr heißem oder kalten Wetter bzw. auf unsicherem Geläuf kann auch Schuhwerk für Vierbeiner eine gute Idee sein. Hierfür gibt es Hundeschuhe und -socken, die die Pfotenballen der Vierbeiner schonen und gleichzeitig für viel Grip sorgen.

Das gehört ins Reisegepäck für Fahrradtouren mit Hund

Damit ein Radausflug mit Hund gelingt, solltest Du zudem noch ein paar andere Dinge mitführen, die der Vierbeiner immer wieder braucht.

Kuschelige Unterlage

Egal, ob auf einer Wiese oder im Anhänger: Wenn dein Hund Pause macht, muss er diese Zeit gut nutzen. Er braucht dann eigentlich immer ein kleines Nickerchen, das Du ihm so bequem wie möglich gestalten solltest.

Dazu gehört eine kuschelige Unterlage, z.B. eine Hundedecke oder eine robuste Matratze. Diese sorgen nicht nur für Komfort, sondern bieten dem Tier auch Sicherheit, da er sich mit vertrauten Gegenständen wie zu Hause fühlt.

Futter & Wasser

Auf keinen Fall vergessen darfst Du die Ernährung: Ein Hund auf Achse verbraucht viele Kalorien und kriegt auch sehr schnell Durst. Du musst also auf jeden Fall genug Hundefutter und auch Wasser mitführen.

Hierfür eignen sich nicht nur die Pausen, sondern auch Reisenäpfe im Fahrradanhänger. Kleine Snacks in Form von Leckerli zwischendurch können dem Hund weitere Power geben.

Spielzeug zur Beschäftigung

Wenn dein Hund im Anhänger transportiert wird, lohnt sich außerdem immer etwas Spielzeug, auch Kauknochen sind eine gute Idee. Sie helfen beim Stressabbau und sorgen dafür, dass der Vierbeiner sich nicht unnötig langweilt.